Parklet-Programme und politische Realitäten in Berliner Bezirken

Im Frühling 2020 hatten wir versucht, unter Pandemie-Bedingungen mit dem Freiraumwunder verordnungskonform loszuziehen und auf unser Anliegen – Straßenränder in Lebensräume zu verwandeln – aufmerksam zu machen. Doch schon Mitte Mai 2020 waren wir von der Lichtenberger Straßenverkehrsbehörde aufgefordert worden, das Freiraumwunder aus dem öffentlichen Straßenraum zu entfernen. Als Grund war unter anderem eine „unerlaubte Sondernutzung“ angeführt worden. Nach Verhandlungen mit der Behörde mussten wir das Freiraumwunder anschließend auf privatem Gelände abstellen, um eine kostenpflichtige Entfernung und Zerstörung durch das Bezirksamt Lichtenberg zu verhindern.

Seitdem haben wir auf Bezirks- und Senatsebene verschiedene Anläufe unternommen, um mit dem Freiraumwunder auf den Straßen Präsenz zu zeigen. Leider hat sich bisher weder auf Landes- noch Bezirksebene jemand Mutiges gefunden eine Sondergenehmigung für das Freiraumwunder zu erteilen, und dies obwohl der Senat schon seit letztem Jahr mit einem eigenen Parklet-Programm einen sehr ähnlichen Ansatz verfolgt. Auf Senatsseite wurde uns mitgeteilt, dass die Erteilung einer Sondergenehmigung bei den Straßenverkehrsbehörden der jeweiligen Bezirke liege.

Doch während wir wir regelmäßig Bilder von neuen Parklets aus anderen Bezirken erhalten, lehnte der Bezirk Lichtenberg gerade den Bau eines senatsgeförderten Parklets im Weitlingkiez ab. Es ist offensichtlich ein politisches Problem auf Bezirksebene, weswegen wir uns mit unserem Anliegen in Lichtenberg bislang nicht haben durchsetzen können.

Da sich die Pandemie-Situation verglichen mit 2020 allmählich zu bessern scheint, eröffnen sich uns neue Möglichkeiten mit dem Freiraumwunder auf z.B. Straßenfesten für unser Anliegen zu werben. So werden wir beispielsweise am 14.05.2022 auf dem Viva Victoria Straßenfest mit dem Freiraumwunder unterwegs sein.

Über Besuche auf dem Freiraumwunder, persönliche Gespräche und Unterstützung freuen wir uns!

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